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Schloßgarten Open-Air Alzenau
Schloss Alzenau vs. Reichstag Berlin
Wo war ich wohl lieber am 29.08.2020? Wer mich kennt, der weiß es. Ich halte es lieber mit Menschen, die sich von Corona nicht unterkriegen lassen, als mit jenen, die dieses Kack-Virus verleugnen oder alleinig die Politik für die derzeit herrschende Ausnahmesituation verantwortlich machen anstatt diese verfluchte Krankheit.
Ich hatte das Gefühl, auch wir, wenn auch nur gerade mal 100 anwesende Personen haben gestern Abend demonstriert. Es waren keine 38.000 und schon gar keine… *hüstel… 2 MILLIONEN. Wir haben auch nicht für oder gegen etwas demonstriert. Alle Anwesenden vom Organisator, über uns bis zum Publikum haben demonstriert, WIE man ein wundervolles Konzert auf die Beine stellen und auch im Griff der Pandemie Spaß haben und Spaß vermitteln kann.
Einfach toll! Danke an die Agentur Echt-Hartmann, die auflagengerecht den „kleinen“ Kultursommer im Schlosshof zu Alzenau durchgeführt hat. Liebe Martina, lieber Thomas und lieber Timo, bestimmt werdet ihr im kulturellen Dienstleistungsgewerbe durch eine solche Veranstaltungsreihe nicht reich. Ihr setzt aber eure Zeit, Leidenschaft, Know-How und euer soziales Verantwortungsgefühl dazu ein, einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Anstatt alles schlecht zu reden oder gar zu boykottieren, anstatt ausschließlich die Politik für die durch Corona entstandene, gewiss vorhandene existenzielle Schieflage verantwortlich zu machen, setzt ihr ein hoffnungsvolles Zeichen, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden. Ihr und euer ganzes Team seid grandios.
Danke an die Stadt Alzenau, die bestimmt zu bestreitbaren Konditionen den Schlossgarten zur Verfügung gestellt und die Familie Hartmann gebeten hat, statt dem „großen“ Kultursommer einen „kleinen“ zu organisieren. Wir kleinen Künstler und Veranstaltungstechniker bräuchten zwar tatsächlich auch dringend staatliche finanzielle Hilfe. Was wir aber in erster Linie brauchen sind Städte und Gemeinden, die Veranstalter ermutigen und es ihnen ermöglichen, durch finanzielle Ermäßigungen und überschaubare Auflagen unbürokratisch wenigstens mit einem kleinen finanziellen Benefit, eine kleine Corona-konforme Veranstaltung durchzuführen. So bekommt auch der Verein, eine Agentur, der Veranstaltungstechniker und schlussendlich auch der Künstler wieder etwas zu tun und zumindest eine minimale Verdienstmöglichkeit.
Das größte Dankeschön geht aber an die tollen Menschen gestern Abend, die unser Konzert besucht haben. Die Hygiene-Vorschriften ohne Murren eingehalten haben. Menschen, die Matthias und mir durch ihr Lob, ihre menschliche Zuwendung, ihre Aufmerksamkeit und ihren Applaus das Gefühl gegeben haben: „Genau hier wollen wir jetzt sein! Hier und nirgend anders!“ Wir beide hoffen, wir konnten euch dieses wundervolle Gefühl zurückgeben.
38.000 oder doch 2 Millionen…? … Hüstel… Demonstranten rufe ich zu: Hättet ihr gestern diese oder eine ähnliche Veranstaltung besucht, hättet ihr mehr zur Normalisierung der Lebensumstände in der derzeitigen Situation beigetragen, als mit der „Pseudo-Stürmung“ des Reichstags oder dem bewussten Ignorieren geltender Regeln zum Schutze unser aller Gesundheit. Aber einigen von euch unterstelle ich ja eh, dass ihr an einer Normalisierung gar nicht interessiert seid und Corona als Mittel zum Zweck seht, um für eure fragwürdigen Ziele auf Seelenfang zu gehen.
Und immer dran denken: Ein einziger bunter Socken, egal ob rot oder braun, färbt eine ganze Waschmaschine mit weißen Westen ein! Das schrieb ich nun noch für all jene, die sich nicht zu den „Einigen“ zählen lassen möchten.